Im berühmten Weinbaugebiet und Weltkulturerbe zwischen Krems und Melk fühlen sich nicht nur die Weinstöcke wohl.
Hier gedeiht auch die Marille prächtig und gilt als heimliches Wahrzeichen der Wachau. Mit zauberhaftem Blütenreigen im Frühjahr und prachtvoll orangen, sonnenverwöhnten Früchten im Sommer prägen die Marillenbäume die Landschaft des Donautals.
Ob Marillenknödel, Marillenkuchen oder Marillenbrand – für Feinschmecker werden hier Träume wahr. Mit ihrem einzigartigen Geschmack sind Wachauer Marillen ein wichtiger Bestandteil vieler lokaler Spezialitäten. Die Kombination aus der fast mediterranen Landschaft, dem besonderen Klima und hochwertigen Produkten macht einen Wachaubesuch immer wieder zu einem Erlebnis.
Rund um die Wachauer Marillen gibt es viel zu entdecken – erfahrt hier alles über die edlen Früchte, was die Wachauer Marillen auszeichnet und worauf ihr beim Kauf achten müsst.
Marille, Aprikose oder Mirabelle?
Oft taucht die Frage auf, ob es einen Unterschied zwischen Marillen und Aprikosen gibt. Tatsache ist, in Österreich und Bayern spricht man von Marillen, während die orange Frucht im restlichen deutschen Sprachraum unter dem Namen Aprikose bekannt ist. Nicht zu verwechseln sind Marillen mit Mirabellen – denn dabei handelt es sich um kleine, gelbe Pflaumen oder Zwetschgen.
Zauberhafte Marillenblüte – wenn die Wachau den Frühling begrüßt
Habt ihr nach langen grauen Wintermonaten Lust auf Lebensfreude und blühende Natur, dann kann ich euch den Besuch der Wachau zur Marillenblüte ans Herz legen. In der malerischen Landschaft und den Marillengärten finden sich immer wieder lauschige Plätzchen – umgeben von einem Meer weiß-rosa Blüten könnt ihr euch von den ersten Sonnenstrahlen in der neu erwachten Natur wärmen lassen. Die Wachau mit ihren Weinterrassen und idyllischen Dörfern ist der perfekte Ort, um nach dem Winter neue Kraft zu tanken.
Alljährlich öffnen sich die Knospen der Marillenbäume gegen Ende März. Ungefähr drei Wochen dauert die Baumblüte, Beginn und Dauer können sich je nach Temperatur etwas nach vorne oder hinten verschieben. Tausende Schaulustige finden sich zu diesem Anlass in der Region ein, um sich vor der malerischen Kulisse der Wachau auf die Frühlingszeit einzustimmen.
Auszeit unter blühenden Marillenbäumen
Es gibt viele Wege, die Marillenblüte in der Wachau zu erleben. Besonders naturnah seid ihr bei einer entschleunigenden Wanderung durch die frühlingshafte Landschaft unterwegs. Zahllose Marillen-Schaugärten heißen euch für einen Besuch willkommen. Dort könnt ihr die Blütenpracht bestaunen und erfahrt nebenbei allerlei Wissenswertes über die Marille. Themenwege wie der Marillenerlebnisweg und die Marillenmeile führen an den schönsten Schaugärten vorbei, und immer wieder eröffnen sich Blicke aufs Donautal von traumhaften Aussichtsplätzen.
Der Donauradweg – entlang der Marille
Der Donauradweg und die vielen Wachauer Radwege laden ein, die aufblühende Landschaft und beschaulichen Ortschaften per Fahrrad kennenzulernen. Oder ihr nehmt die gut organisierten Öffis wie Bus und Bahn in Anspruch. Wollt ihr sowohl das Nord- als auch Südufer erkunden, dann könnt ihr mit der Fähre bequem zum anderen Ufer übersetzen. Auf jeden Fall ist eine Alternative zum Auto empfehlenswert, denn die Region ist um diese Jahreszeit recht gut besucht.
Kulinarik in der Wachau
So viel Action in der frischen Frühlingsluft macht hungrig, und für das leibliche Wohl ist allerorts gesorgt. Natürlich dreht sich auch dabei alles um die Marille – so könnt ihr euch beim Spaziergang durch die blühenden Gärten mit dem köstlichen Inhalt eines „Wein und Marille Picknick Rucksack“ stärken. Lasst euch mit Marillenknödeln to go verwöhnen oder kehrt bei einem der vielen Heurigen oder Gaststätten ein, wo es neben Marillen Spezialitäten auch allerlei Schmankerl und natürlich die legendären Wachauer Weine zu genießen gibt.
Ein Mitbringsel ist immer eine gute Idee, ob nun für euch selbst oder eure Liebsten. Ab-Hof-Verkaufsstände finden sich in der ganzen Wachau, in Rossatz nennt man sie auch Marillen-Tankstellen. Dort bieten die Marillenbauern ihre Erzeugnisse aus der Marille an, wie Marmeladen, Frischobst im Sommer, Marillenbrand, Liköre und vieles mehr.
Original Wachauer Marillen: Eine Klasse für sich
Ihre Bekanntheit erlangte die Wachauer Marille nicht nur wegen der zauberhaften Baumblüte und der Landschaft. Vor allem ihr aromatischer Geschmack macht die süßen Früchte aus der Wachau so begehrt. Original Wachauer Marillen sind prall und rotbackig, haben einen intensiven Geruch und schmecken wunderbar saftig und vollmundig – frisch geerntet sind die Sonnenfrüchte aus der Wachau ein wahrer Genuss.
Nur bestimmte Gemeinden und Lagen in der Wachau umfasst das Anbaugebiet der Wachauer Marillen. Hier wachsen und gedeihen die Marillenbäume der Sorte „Klosterneuburger“ auf den speziellen Böden der Region. Die sonnigen, warmen Tage und kühlen Nächte bieten Marillenbäume ideale Voraussetzungen, um besonders aromatische Früchte hervorzubringen.
Mit einer eigens geschützten Ursprungsbezeichnung und der Marke „Original Wachauer Marille“ garantieren die Wachauer Marillenbauern für die Herkunft ihrer Früchte. Tipp: Achtet beim Kauf auf die Verpackung mit dem EU-Logo „geschützte Ursprungsbezeichnung“ und das Markenzeichen, dann kommt ihr auch sicher in den Genuss der Original Wachauer Marille.
Zeit des Genießens – die Marillensaison
Ein weiteres Highlight im Marillenjahr ist die Zeit der Ernte. Wenn die leuchtend orangen Früchte auf den Marillenbäumen herangereift sind, steht in der Wachau einige Wochen die Marille im Mittelpunkt des Geschehens. Je nach Witterung startet die Ernte ungefähr Mitte Juli und geht über drei bis vier Wochen.
Die empfindlichen Früchte werden täglich per Hand geerntet und sorgfältig ausgewählt. Nur ausgereifte Marillen gelangen in den Verkauf. So ist gewährleistet, dass sie ihr volles Aroma entfalten können. Erhältlich sind die Marillen fast ausschließlich ab Hof oder in den Marillengärten bei den Wachauer Marillenbauern.
Wie bei jedem Naturprodukt ist die Erntemenge von der Witterung abhängig, in einem Jahr mit ungünstigem Wetter kann die Ernte schon mal geringer ausfallen. Spätfröste können den Blüten der Marillenbäume zu schaffen machen – frieren die Blüten ab, dann ist die Marillenernte für dieses Jahr in Gefahr. Mit Frostberegnung oder speziellen Heizöfen versuchen die Marillenbauern dann, das Schlimmste zu verhindern und zumindest einen Teil der Ernte zu retten.
Wollt ihr Original Wachauer Marillen genießen, dann bestellt sie am besten aufgrund der beschränkten Menge bei den Marillenbauern vor. Bei einigen Betrieben ist es auch möglich, die Früchte selbst zu pflücken. Den optimalen Zeitpunkt der Ernte erfahrt ihr ebenso beim Marillenbauern eures Vertrauens. Rund um Krems befinden sich die früheren Lagen der Marillenbäume, Richtung obere Wachau sind die Marillen meist ein paar Tage später reif.
Fruchtiges Multitalent – die Marille als kulinarische Verführerin
Sind die Marillenbäume am Höhepunkt der Saison abgeerntet, dann haben sich alle Mühen der Marillenbauern gelohnt. Nun kann es ans Genießen, Verkosten und Verarbeiten der kostbaren Früchte gehen. Nicht nur pur als Frischobst sind Marillen ein wunderbarer Leckerbissen – mit ihrer Vielseitigkeit prägen sie die Speisekarte der Wachau und sind Basis für allerhand Köstlichkeiten. Ob süß, delikat oder hochprozentig – die Marille verleiht vielen Spezialitäten ihr besonderes Aroma.
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen süße Mehlspeisen aus der Marille wie köstliche, flaumige Marillenknödel. Verwöhnt ihr euren Gaumen lieber mit einem feinen Marillenkuchen oder saftigen Marillenfleck? Am besten verkostet ihr die Leckerbissen in einem der Wachauer Wirtshäuser, denn wo die Marille angebaut wird, versteht man es auch, sie gekonnt zuzubereiten.
Besonders fein kommt die Marille auch in verschiedenen Spirituosen zur Geltung, deren Herstellung in der Wachau eine lange Tradition hat. Das liebliche Aroma der Marille macht sich hervorragend in Likören, Schnäpsen und Edelbränden.
Marillenmarmelade oder Marillenkompott haben ihren fixen Platz in der österreichischen Mehlspeisküche und schmecken wundervoll aus Wachauer Marillen. Ganz hervorragend munden auch Chutneys, Nektar und Fruchtsäfte, zu denen die Wachauer Marillen erntefrisch weiterverarbeitet werden. Kulinarische Höhepunkte der Marillensaison sind die vielen Festlichkeiten, wo sich alles um die süße Frucht dreht.
Genussvolle Feste rund um die Wachauer Marille
Marillen-Liebhaber kommen bei den Wachauer Veranstaltungen zu Ehren der Marille voll auf ihre Kosten. Wenn ihr schon immer die Kremser Altstadt besichtigen wolltet, dann plant einen Besuch bei „Alles Marille“ in Krems ein. Der Event ist die Krönung des Marillenjahres und hat von Kulinarik bis Kultur alles zu bieten, was mit dem edlen Wachauer Früchtchen zu tun hat.
In der wunderschönen Altstadt von Krems könnt ihr euch durch Marillenknödel, Marillen-Schaumrollen, Marilleneis oder Marillenpalatschinken kosten und euren Durst mit Marillen-Bowle oder Marillen-Sekt stillen. Während das Marillen-Prinzenpaar Kostproben in der Menge verteilt, sorgen Musikgruppen und Volkstanz für Unterhaltung. Kunsthandwerk und viele weitere Angebote im Zeichen der Marille erwarten euch bei diesem Familienfest.
Eine besondere Veranstaltung zur Marillenzeit findet im malerischen Ort Spitz im Herzen der Wachau statt. Der „Marillensommer“ löst den traditionellen Marillenkirtag ab und macht es spannend – das Programm ist noch in Ausarbeitung. Ob der Dämmerschoppen oder Marillenknödelautomat auch heuer dabei sind, wird erst bekannt gegeben. Auf jeden Fall könnt ihr euch auf das eine oder andere Highlight rund um die Marille freuen.
Habt ihr Lust bekommen, den einzigartigen Geschmack von Original Wachauer Marillen kennenzulernen? Neben dem Wein steht vor allem die Sonnenfrucht für das Wachauer Lebensgefühl, das ihr im sonnigen Flair des Donautals, unter blühenden Marillenbäumen, bei marilligen Genüssen und fröhlichen Festen erleben könnt!