Die Weihnachtszeit ist mit allerlei kulinarischen Genüssen verbunden. Diese landen nicht nur auf dem Teller, sondern auch im Glas. Gerade zur staden Zeit gibt es viele, typische Getränke, die am Weihnachtsmarkt für innere Wärme sorgen und auch gerne zu Hause mit Freunden und Familie genossen werden. Dieser Artikel beschreibt, was es mit Punsch, Glühwein, Jagatee und Co. auf sich hat und welche regionalen Getränke sich in den verschiedenen Teilen der Welt zur Weihnachtszeit etabliert haben.
- Glühwein – der Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt
- Glühmost – in Österreich und Süddeutschland verbreitet
- Jagertee – der Klassiker aus Österreich
- Grog – ein Klassiker aus dem Norden
- Punsch – ursprünglich aus Indien, heute auf der ganzen Welt verbreitet
- Die Feuerzangenbowle
- Glögg – das skandinavische Weihnachtsgetränk
- Sahlep – ein Weihnachtsgetränk aus dem Orient
Glühwein – der Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt
Glühwein ist wohl der Klassiker auf jedem Weihnachtsmarkt und gehört für viele Menschen untrennbar zur Weihnachtszeit dazu. Schon die Menschen in der Antike kannten ein glühweinähnliches Getränk, nämlich das Conditum Paradoxum. Das älteste überlieferte Glühweinrezept im deutschsprachigen Raum stammt aus dem 19. Jahrhundert. Damals versetzten die Menschen den Wein mit Zimt, Ingwer, Anis, Muskatnuss, Kardamom, Safran und süßten mit Zucker oder Honig.
Roter Glühwein als Klassiker
Heute ist die Vielfalt an verschiedenen Glühweinsorten groß. Es gibt sie nicht nur auf Weihnachtsmärkten, sondern auch fertig abgefüllt im Handel. Am häufigsten wird Glühwein auf Rotweinbasis getrunken. Die Qualität des Weins bestimmt natürlich maßgeblich den Geschmack und die Qualität des Glühweins. Ideal sind fruchtige Weine, die arm an Säure und Tanninen sind. Das ist vor allem bei den Rebsorten Zweigelt oder Merlot der Fall. Es gibt allerdings auch Glühwein auf Basis von Weißwein. Hier sind Silvaner, Riesling oder Müller-Thurgau als Basis ideal. Die Hessen wiederum setzen auf einen Glühwein aus Apfelwein. Der „Äpplewoi“ gilt dort als lokale Spezialität und darf natürlich auch zur Weihnachtszeit nicht fehlen.
Zu den häufigsten Gewürzen im Glühwein gehören Zimt, Gewürznelken, Zitrone bzw. deren Schale und Anis.
Traditionell enthält Glühwein keinen Schnaps. Manch einer trinkt ihn aber auf dem Weihnachtsmarkt dennoch „mit Schuss“. Doch eigentlich ist der hochprozentige Alkohol dem Punsch oder der Feuerzangenbowle vorbehalten.
Glühmost – in Österreich und Süddeutschland verbreitet
Glühmost ist in Österreich und Süddeutschland weit verbreitet und ähnelt dem Glühwein. Der bezeichnende Unterschied ist die Verwendung von Most anstatt Wein. Gängig ist Apfelmost. Es kann aber auch Birnenmost oder eine Mischung sein. Als Zutaten kommen Zimt, Nelken, Zitronen und Anis in den heißen Most. Glühmost darf – wie Glühwein – nur erhitzt, aber nicht gekocht werden.
Jagertee – der Klassiker aus Österreich
Jagertee oder Jagatee ist eine österreichische Spezialität. Sie ist zur kalten Jahreszeit nicht nur auf Weihnachtsmärkten, sondern auch auf Skihütten weit verbreitet und wärmt von innen. Jagertee in all seinen Schreibweisen ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung und darf so nur in Österreich bezeichnet werden. In Deutschland wird das gleiche Getränk als Hüttentee oder Förstertee bezeichnet und in der Schweiz als Jägertee. Der „Tee“ soll im 19. Jahrhundert von Jägern und Förstern getrunken worden sein. Bei dem Getränk handelt es sich um eine Mischung aus schwarzem Tee, Obstler und hochprozentigem Strohrum (80 %). Verfeinert wird er mit Zimt und Zucker. In der fertigen Mischung enthält der Jagatee etwa 12 bis 15 Prozent Alkohol. Im Handel gibt es fertige Konzentrate, die nur noch verdünnt.
Grog – ein Klassiker aus dem Norden
Grog ist ein weihnachtliches Getränk, das traditionell aus dem angelsächsischen Raum kommt. Es besteht aus Rum, Zucker und heißem Wasser. Statt des Rums können auch andere Spirituosen wie Arrak, Whiskey oder Tequila verwendet werden.
Eine besondere Form ist der Eiergrog. Er hat seinen Ursprung auf den Nordfriesischen Inseln und auf Helgoland. Neben Wasser, Rum und Zucker kommt ein verquirltes Eigelb in den Grog, der anschließend noch um Arrak oder Weinbrand ergänzt werden kann.
In Amerika trinken die Menschen gerne Eggnogg zur Weihnachtszeit. Dazu wird Eigelb mit Zucker über dem Wasserbad schaumig geschlagen und anschließend mit Sahne und Alkohol verfeinert.
Punsch – ursprünglich aus Indien, heute auf der ganzen Welt verbreitet
Punsch ist bei uns eine weit verbreitete Bezeichnung für allerhand weihnachtliche Getränke. Die Bezeichnung kommt ursprünglich aus Indien und bedeutet auf Hindi „fünf“. Das steht für die traditionellen fünf Zutaten Arrak, Zucker, Zitronen, Tee und Gewürze. Diese Mischung wurde dann anschließend mit Wasser aufgegossen und erhitzt. Über England kam der Punsch im 18. Jahrhundert auch zu uns. Heute gibt es Punsch in unzähligen Varianten auf den hiesigen Weihnachtsmärkten.
Neben der klassischen Variante sind heute auch Kaffeepunsch, Eierlikör-Punsch oder Tee-Apfel-Punsch beliebt.
Für den Kaffeepunsch wird Kaffee mit Nelken, Kardamom und Zimt aufgekocht. Diese Mischung wird abgeseiht und mit Cognac, Zucker und Schlagsahne verfeinert. Beim Eierlikör-Punsch kocht man Milch zusammen mit einer Zimtstange auf und verfeinert das Getränkt anschließend mit Schlagsahne, Eierlikör und Amaretto.
Der alkoholfreie Punsch
Auf den Weihnachtsmärkten haben sich heute auch alkoholfreie Varianten etabliert. Diese werden als Kinderpunsch, Beerenpunsch, aber auch Apfel- oder Marillenpunsch angeboten. Für den Kinderpunsch wird ein fruchtiger Tee zusammen mit Apfel- oder Orangensaft aufgekocht. Das Ganze wird mit Nelken, Zimt, Zitrone, Orangen und Zucker abgeschmeckt.
Die Feuerzangenbowle
Eine besondere Form des Punsches ist die Feuerzangenbowle. Feuerzangenbowle wurde durch den Film mit Heinz Rühmann in den 1950er Jahren berühmt und ist heute auf vielen Weihnachtsmärkten zu finden. Der Name rührt daher, dass für die Zubereitung eine Feuerzange nötig ist, wie sie verwendet wird, um heiße Kohlen aus dem Feuer zu holen. Seinen Ursprung hat das weihnachtliche Getränk aber schon viel früher. Bereits vor über 200 Jahren war es als Krambamboli bekannt. Krambamboli wurde traditionell aus Branntwein und Wacholderbeeren hergestellt.
Die Zutaten für die Feuerzangenbowle
Die Basis für das Heißgetränk ist ein trockener Rotwein. Dieser wird in einem Topf zusammen mit Nelken, Zimt sowie den Schalen von Zitronen und Orangen erhitzt. Die Feuerzangenbowle kann zusätzlich auch mit Zitronensaft, Orangensaft, Likör oder schwarzem Tee verfeinert werden. Hier haben sich regional ganz unterschiedliche Varianten herausgebildet.
Die Zubereitung
Bei der Feuerzangenbowle ist die Zubereitung ein wichtiges Ritual. Dazu wird die Feuerzange über den Topf gelegt, in dem sich der Rotwein und die anderen Zutaten befinden. Anschließend wird der Zuckerhut auf die Zange gelegt und mit braunem Rum getränkt. Nun zündet man den alkoholisierten Zuckerhut an. Dabei schmilz der Zucker, karamellisiert und tropft nach und nach in die Rotweinmischung. Gerade dieser Vorgang gibt der Feuerzangenbowle seinen besonderen Geschmack. Die ideale Mischung sind etwa 250 bis 300 ml Rum auf zwei Liter Rotwein.
Neben der klassischen Feuerzangenbowle mit Rotwein gibt es auch Feuerzangenbowle aus Weißwein und Sherry. Der Zuckerhut wird dabei nicht mit braunem, sondern mit weißem Rum übergossen.
Die Münchner Feuerzangenbowle
Besonders gefeiert wird die Feuerzangenbowle in der Stadt München. Dort wird der Genuss im Rahmen eines weihnachtlichen Events zelebriert. Im Zentrum steht ein eigens angefertigter, riesiger Kessel. Der Kessel hat einen Durchmesser von 2,50 Meter und eine Höhe von 3,40 Meter. Er fasst 9.000 Liter und ist damit weltweit einzigartig. Dazu laufen Bilder aus dem Film und es läuft Hintergrundmusik aus vergangenen Zeiten. Für viele Münchner gehört die Feuerzangenbowle fest zum weihnachtlichen Ritual und ist aus der Adventszeit nicht mehr wegzudenken.
Glögg – das skandinavische Weihnachtsgetränk
Glögg kommt ursprünglich aus Skandinavien. Dabei handelt sich um ein Getränk, das dem Glühwein ähnlich ist. Traditionell wird es aus Rotwein sowie einem hochprozentigen Schnaps (Korn oder Wodka) sowie Gewürzen zubereitet. Ähnlich wie beim Glühwein handelt es sich bei den Gewürzen um Zimt, Kardamom, Nelken und Ingwer. Dazu reicht man Mandeln oder Rosinen, die nach Wahl in den warmen Glögg gegeben werden.
Die Skandinavier trinken das Getränk in der Adventszeit und zum Luciafest, das am 13. Dezember gefeiert wird. Dazu gibt es Lussekatt, ein süßes Hefegebäck und Pfefferkuchen.
Sahlep – ein Weihnachtsgetränk aus dem Orient
In der Türkei und in vielen arabischen Ländern ist Sahlep ein Getränk, das gerne in der kalten Jahreszeit getrunken wird. Regional finden sich auch Bezeichnungen wie Sahleb, Sahlab oder Salep. Hauptbestandteil des Getränks ist das Sahleppulver. Es stammt aus den Wurzeln des Salepkrauts, einer wilden Orchideenart. Hinzu kommen Milch, Zucker, Zimt, Kokosraspeln und zerkleinerte Nüsse.