Bereits seit Generationen versüßen alteingesessene Zuckerlgeschäfte den Wienerinnen und Wienern ihren Alltag. Denn dass Naschen nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch der Seele guttut, weiß man hier schon lange.
In den nostalgischen Anlaufstellen für alle „Zuckergoscherl“ verführen herrlich duftende, bunt glitzernde Süßwaren in Vitrinen, Schaufenstern und Schaugläsern, soweit das Auge reicht. Ob man nun die Bonbons der Kindheit wieder schmecken möchte oder ein besonderes Geschenk sucht, hier wird Süßes zur Herzensangelegenheit.
Auf meiner Entdeckungsreise durch das süße Wien könnt ihr die besten Zuckerlgeschäfte der Stadt kennenlernen und herausfinden, was sie so besonders macht.
Wo die Liebe zum Süßen im Mittelpunkt steht
Naschen bedeutet im Wiener Zuckerlgeschäft nicht nur, den Appetit auf Zucker zu stillen. Die Bonbons und Süßwaren sind sorgfältig ausgewählt und handverlesen, viele Spezialitäten werden nach wie vor nach traditionellen Rezepten hergestellt.
Die offene Ware verkauft man hier stückweise nach Gewicht und füllt sie liebevoll in Papiersackerl. So erhält jeder seine eigene Mischung aus den persönlichen Lieblingszuckerln und kann nach Herzenslust gustieren.
Im Lauf der Zeit mussten sich die kleinen Zuckerlgeschäfte gegen die zunehmende Konkurrenz der Supermärkte durchsetzen und ihre Nische finden. So setzt man hier statt auf Industrieware auf hohe Qualität, Frische und ein vielfältiges Angebot. Neben selbstgemachter Confiserie und traditionellen Bonbons, die sonst nirgends mehr erhältlich sind, ist man im Wiener Zuckerlgeschäft stolz auf Eigenproduktion und handgemachte Confiserie. Das wissen auch die langjährigen Stammkunden zu schätzen, welche ihren Lieblingsgeschäften oft über Generationen die Treue halten.
Wer auf der Suche nach etwas Besonderem ist oder mehr über die Naschereien erfahren möchte, erhält im Zuckerlgeschäft fachkundige Beratung. Die Inhaberinnen kennen ihre Produkte genau und geben gerne Auskunft über Herkunft, Herstellung und Zutaten. Schließlich stehen hinter den Ladentischen auch Naschkatzen, die alle ihre Köstlichkeiten selbst probiert haben.
Experten fürs Naschen seit Kaisers Zeiten
Dass die Liebe zu Süßwaren eine lange Tradition hat, zeigen auch die vielen Familienbetriebe, die teils über 100 Jahre bestehen. Schließlich hatte das Naschen bereits im 19. Jahrhundert einen hohen Stellenwert in der Wiener Bevölkerung, und auch am Kaiserhof gönnte man sich gerne das eine oder andere Bonbon der k. u. k. Hofzuckerbäcker.
Mit der zunehmenden industriellen Herstellung von Süßwaren etablierten sich immer mehr Verkaufsstellen für die Naschereien. Während es um die Jahrhundertwende und bis zum zweiten Weltkrieg in Wien noch an die 1000 Confiserien und Zuckerlgeschäfte gab, konnten sich nur einige wenige bis heute halten. Sie mussten ihre Rolle neu definieren und wandelten sich von Nahversorgern zu Spezialitätengeschäften.
In letzter Zeit werden die Zuckerlgeschäfte neu entdeckt, mit ihrem Retro-Charme liegen sie im Trend. Aber die Einzigartigkeit eines Original Wiener Zuckerlgeschäftes liegt nicht nur in nostalgischen Gefühlen begründet – neben dem traditionellen Handwerk gewinnt auch das saisonale, vielfältige und individuelle Angebot immer mehr Fans.
Wunderwelt für süße Genießer
Schon die Fassaden und Auslagen der typischen Zuckerlgeschäfte sind verheißungsvoll bunt, glitzernd und oft liebenswert altmodisch. Ein unverkennbarer Geruch nach himmlischen Aromen wie Vanille, fruchtigen Noten, Schokolade, Minze und allerlei Gewürzen empfängt die Naschkatzen beim Tritt über die Schwelle. Hier riecht es nach früher, nach Kindheit, und der Duft lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Zwischen bis oben mit Bonbons, Konfekt und Pralinen gefüllten Vitrinen und bunten Schaugläsern, Zuckerldosen und Bonbonniere-Schachteln kann man in aller Ruhe gustieren und sich beraten lassen. Hier nimmt man sich gerne ausgiebig Zeit für die Kundschaft. So wird ein Besuch im Zuckerlgeschäft zu einer süßen Auszeit vom stressigen Alltag.
Ihr wollt mehr über die zauberhafte Welt der Wiener Zuckerln wissen?
Hier geht es zu mehr Informationen!
Lies unseren Blogbeitrag über das Wiener Zuckerl!
Auf Streifzug durch die Wiener Zuckerlgeschäfte
Neben den Klassikern, die die Tradition des Wiener Naschwerks hochhalten, gibt es auch den einen oder anderen Newcomer unter Wiens Bonbongeschäften. Auch wenn inzwischen viele auf moderne Medien und Online-Bestellung setzen – die spezielle Atmosphäre kann man nur im Zuckerlgeschäft erleben und mit allen Sinnen genießen.
Zuckerlwerkstatt
Eine erfolgreiche Mischung aus jungem Unternehmergeist und altem Handwerk ist die Zuckerlwerkstatt. In der modernen Schaumanufaktur werden Bonbons nach einer 150 Jahre alten Herstellungstechnik direkt vor den Augen der Kunden in Handarbeit hergestellt. Auch die Rezepturen können auf eine lange Geschichte zurückblicken: Sie stammen vom letzten Inhaber der legendären Süßwarenfabrik Heller, der die originalen Zuckerlrezepte persönlich an die Zuckerlwerkstatt übergeben hat. Besonderen Wert legt man auf die Qualität der Zutaten, die größtenteils heimisch und 100 % natürlich sind. Neben klassischen Süßigkeiten wie Seidenzuckerl gibt es auch individuelle Kreationen.
https://www.zuckerlwerkstatt.at/schaumanufakturen/
Bonbons Anzinger
Das kleine Geschäft liegt fast versteckt in der Wiener Innenstadt. Ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment erwartet Süßigkeiten-Liebhaber hier. Seit über 50 Jahren widmet sich das Familienunternehmen dem Verkauf von Süßwaren, und die Liebe zu den Produkten ist hier spürbar. So gibt es hier nicht nur die traditionellen Wiener Spezialitäten und handgefertigte Confiserie-Ware zu erstehen. Beratung und Service werden großgeschrieben, die Mitarbeiterinnen geben gerne Auskunft zu Produzenten und Zutaten, auf Wunsch verpackt man die Leckereien liebevoll als Geschenk.
Altmann & Kühne
Im Herzen von Wien findet sich das originale, denkmalgeschützte Geschäft, wo bereits seit 100 Jahren feinste Confiserie hergestellt und verkauft wird. Das Markenzeichen von Altmann & Kühne ist der sogenannte „Liliputkonfekt“, ein feiner, handgemachter Miniatur-Konfekt. Dabei überzeugen die Spezialitäten nicht nur geschmacklich – die süße Ware wird in speziellen, wunderschönen Verpackungen verkauft. Die Mini-Kommoden, Schachteln, Herzen sind von den Wiener Werkstätten gestaltet und ein absoluter Hingucker – perfekt und beliebt als süßes Mitbringsel aus Wien.
Reimer Bonbons
Eine Fundgrube an Naschereien ist das traditionelle Zuckerlgeschäft Reimer, das seit drei Generationen als Familienbetrieb in der Wiener Innenstadt geführt wird. Neben einem beeindruckenden Sortiment an Süßwaren aller Art gibt es auch einige Besonderheiten – so findet sich hier ein großes Angebot an Tortendekor, alles für die Torte und handgefertigte Geschenke. Backen und Zuckerbäckerei sind hier eine Herzensangelegenheit, die Frau Eva Reimer und ihre Tochter Manuela in der „Süßen Kunstwerkstatt“ mit Back- und Trüffelkursen vermitteln.
BonBons
Das charmante Geschäftslokal in der Neubaugasse kann auf eine lange, bewegte Geschichte zurückblicken und empfängt Besucher mit liebenswertem Retro-Ambiente. Auf die Schaufenstergestaltung legt man hier viel Wert, so gibt es im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder neue, kreative Dekorationen zu entdecken, in denen die Naschereien wunderschön in Szene gesetzt werden. Neben traditionellen Zuckerln und einer breiten Auswahl an Süßwaren erhält man hier auch Jonny Schokolade aus Eigenproduktion.
Confiserie zur Lerche
Bereits seit 1913 gilt hier: Das Auge isst mit. Und so entführt das Jugendstil-Interieur des kleinen, feinen Ladens auf eine Zeitreise in die Jahrhundertwende. Die eleganten Vitrinen in Weiß und Gold sind mit süßen Köstlichkeiten gefüllt, eine wunderbar nostalgische Kasse mit Drehkurbel ziert den Ladentisch. Im vielfältigen Angebot finden sich traditionelle Zuckerl wie Krachmandeln, Wiener Zuckerl und Lakritze, aber auch feine Trüffel, Pralinen und weitere Spezialitäten.
Engelecke
An der Engelecke gibt es kein Vorbeikommen. Schon seit 1932 verführt das Alt-Wiener Zuckerlgeschäft vorbeikommende Naschkatzen zu einem Abstecher ins Innere, wo sich alle Arten von Bonbons, Trüffeln, Gelee und Rohkost, Marzipan, Lakritze, Pralinen und kandierte Blüten auf Tischen und hinter Glas türmen. Im letzten verbliebenen Geschäft von Johann Engel, der ursprünglich 18 Bonbongeschäfte in Wien besaß, fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Nostalgische Gefühle wecken nicht nur die traditionellen Naschereien, sondern auch das Mobiliar, das noch aus den 50er Jahren stammt.
Confiserie zum süßen Eck
Mit spürbarer Leidenschaft leben die Inhaber, das Ehepaar Kornherr, für ihren Beruf und den Familienbetrieb. Ein eindrucksvolles Sortiment mit über 5000 Artikeln, von klassischen Bonbons über Pralinen und Konfekt zu Lakritze zu Schokolade, erwartet die Kunden. Dabei sucht das Ehepaar mit viel Liebe und Sorgfalt nach Besonderheiten und Süßigkeiten-Trends aus der ganzen Welt, doch auf Tradition wird ebenso viel Wert gelegt. Naschkatzen, die das Besondere suchen und individuelle Beratung schätzen, werden hier fündig.
Schanigarten fürs Zuckerlgeschäft
Hier könnt ihr nicht nur einkaufen und weiterhetzen, sondern eure Lieblingszuckerln im Schanigarten gleich verzehren?!
Zuckerltante
Bereits seit 1922 und über 4 Generationen versorgt der Familienbetrieb in Wien Brigittenau Genießer mit Süßigkeiten und wurde so zur Institution in der Wiener Süßwarenkultur. Schon von weitem bezaubert die zuckerlrosa Fassade, und der süße Farbton bildet auch im Inneren den passenden Rahmen für das köstliche Angebot. Besonderen Wert legt man bei der Zuckerltante auf eine feine Auswahl mit vielen kleinen Produzenten und hoher Qualität. Ein liebevolles Ambiente, in dem die Leidenschaft fürs Naschen spür- und erlebbar ist, kennzeichnet die Zuckerltante und begeistert Stammkunden und neue Besucher gleichermaßen.
Schokomädl
Das Süßwarengeschäft in der Wollzeile führt eine umfangreiches Sortiment mit traditionellen österreichischen Naschereien. Die klassischen Wiener Zuckerl gibt es hier ebenso wie allerlei süße Andenken aus Wien.
Einkaufserlebnis mit einem Touch Nostalgie
Bonbons kaufen wird im Zuckerlgeschäft zum Erlebnis, das alle Sinne anspricht. In der süßen Oase scheint die Zeit stillzustehen, während man das feine Angebot verkostet, riecht und genießt. Mit einem Sackerl aus dem Zuckerlgeschäft nehmt ihr nicht nur Bonbons mit nach Hause, sondern auch ein wenig Wohlgefühl, Kindheitserinnerungen und Wiener Lebensart.