Perchten und Perchtenläufe werden immer beliebter und bieten ein aufregendes Zusammenspiel von Krampussen, Hexen, Perchten und Nikoläusen. Doch entspricht das noch dem Ursprung? Was macht Perchten so einzigartig und welche Bräuche stehen dahinter? Begleite uns auf eine faszinierende Reise zu den Ursprüngen, der Gegenwart und der möglichen Zukunft dieser lebendigen Tradition!
Erfahrt mehr über die gruseligen Perchten:
Woher kommt das Perchtenbrauchtum?
Dieser Teil des Brauchtum hat seine Wurzeln in alten heidnischen Ritualen und Traditionen der Alpenregion, insbesondere in Österreich und Bayern. Es geht auf vorchristliche Zeiten zurück, als die Menschen in den Wintermonaten Rituale durchführten, um böse Geister zu vertreiben und die Fruchtbarkeit der Natur zu fördern. Das Brauchtum ist eng mit den Rauhnächten (zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag) und der Figur der Frau Perchta verbunde. Mit der Christianisierung wurden die alten Bräuche oft mit christlichen Traditionen vermischt, was zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Perchtenbrauchtums beitrug.
Woher kommt der Name - wer ist Perchta?
Woher haben die Perchten nun eigentlich ihren Namen? Eine zentrale Rolle im Perchten-Brauchtum spielt die Sagengestalt der Perchta. Die Herkunft der Figur ist nicht ganz geklärt und reicht weit zurück. Ihr Name leitet sich wahrscheinlich vom althochdeutschen „perath“ ab, was so viel wie „hell“ oder „glänzend“ bedeutet. Auch keltische und germanische Einflüsse sind wahrscheinlich. Perchta ist eine Gestalt mit vielen Bedeutungen, die sowohl das Helle und Schöne als auch das Dunkle in sich vereint, und steht unter anderem für den Übergang.
Perchta tritt nicht allein auf – sie wird sowohl von hässlichen, dämonischen „Schiachperchten“, als auch von positiven und hellen Gestalten, den „Schönperchten“ begleitet, die sich im Lauf der Zeit entwickelt haben. Es gibt frühe Hinweise auf heidnische Umzüge mit Tier- und Menschenwesen, die rund um den Jahreswechsel stattfanden. Wahrscheinlich haben sich die verschiedenen Bräuche im Lauf der Zeit vermischt und das Perchten-Brauchtum begründet.
In Brauchtumsgruppen, den sogenannten „Passen“, wird die Tradition der Perchten weitergetragen. Die Passen fertigen mit viel Hingabe Masken und Kostüme, präsentieren sich bei öffentlichen Veranstaltungen und halten so den Perchtenkult lebendig.
Was vertreiben die Perchten?
Die Perchten vertreiben den Winter und böse Geister. Was auf den ersten Blick wie ein altertümliches Ritual wirkt, entfaltet bei den lautstarken Umzügen eine beeindruckende Wirkung. Wenn man den prächtigen, teils furchterregenden Perchten in ihren detailreich geschnitzten Holzmasken und aufwendigen Kostümen begegnet, spürt man schnell, dass mehr dahintersteckt als nur ein wildes Spektakel. Die mystischen Figuren spielen jede für sich eine wichtige Rolle, die tief in der Tradition verankert ist und sich über Jahrhunderte entwickelt hat.
Wann laufen die Perchten - traditionell
Traditionell treten die Perchten in den Raunächten, vom 25. Dezember bis 6. Jänner (Januar), in Erscheinung. Sie sollen mit Glocken, Trommeln und Peitschen die bösen Geister des Winters austreiben, die zu dieser Zeit das Geisterreich verlassen. Aber auch Glück und Segen bringen die Perchten und sind deshalb gern gesehen.
Wo laufen die Perchten
Möchtet ihr Perchten und alpines Brauchtum live und hautnah erleben? In zahlreichen Regionen Österreichs, vor allem im Alpenraum, sind Läufe eine bis heute gepflegte Tradition. Auch im südlichen Deutschland, in der Schweiz und in Südtirol finden Perchtenläufe statt.
Dabei wird der Brauch faszinierend vielfältig gelebt. Die einzelnen Regionen unterscheiden sich oft stark in den Figuren, Kostümen und Masken, sowie auch in der Art des Perchtenlaufes. Während in manchen Gegenden die Perchten in Umzügen durch die Straßen ziehen, besuchen sie woanders auch die Häuser und kehren bei den Bewohnern ein.
Traditionelle Regionen für Perchtenläufe in Österreich sind:
Salzburg
Das Perchtenbrauchtum in Salzburg ist geprägt von einer reichen Vielfalt und tief verwurzelten Traditionen. Besonders bekannt sind die Pongauer Perchtenläufe sowie die Tresterer und Rauriser Schnabelperchten im Pinzgau. Ein markantes Merkmal ist die strikte Einhaltung der Perchtenzeit vom 21. Dezember bis zum 6. Januar, den sogenannten Rauhnächten. In Salzburg wird zudem Wert auf die Trennung zwischen Krampus- und Perchtenbrauch gelegt. Die Kombination von Schiach- und Schönperchten symbolisiert den Kreislauf von Winter und Frühling, von Dunkelheit und Licht. Diese Traditionen sind nicht nur ein lebendiges Kulturerbe, sondern auch eine bedeutende touristische Attraktion, die Brauchtum mit modernen Inszenierungen verbindet.
Hier findet ihr eine Übersicht aller Krampus- und Perchtenläufe in Salzburg.
Tirol
Das Bundesland ist stolz auf sein Perchten-Brauchtum, das von der Landeshauptstadt Innsbruck bis in kleine Dörfer gelebt wird. Im Zillertal könnt ihr sogar selbst als Perchten verkleidet beim „Schnaps-Perchten“ von Haus zu Haus ziehen.
Besonderheiten:
Wilde Hörndljagd: Die Wilde Hörndljagd ist eine traditionelle Veranstaltung in Tirol, bei der Perchten und andere Figuren in einem festlichen Umzug auftreten, um den Winter zu vertreiben. Diese besondere Jagdform kombiniert Elemente des Brauchtums mit einer Art von Theateraufführung, bei der die Teilnehmer in aufwendigen Kostümen und maskierten Gestalten durch die Straßen ziehen und dabei Lärm erzeugen, um böse Geister abzuschrecken.
Klaubaufgehen:
Hier ist eine umfassende Liste der Krampus- und Perchtenläufe in Tirol.
Wollt ihr mehr über weihnachtliche Bräuche in Tirol erfahren?
Steiermark
Insbesondere im Murtal wird das Perchtenlaufen gepflegt, und zahlreiche lokale Passen treten bei den Veranstaltungen auf.
Die Besonderheiten in der Steiermark sind:
Zeitraum: Die Perchtensaison in der Steiermark beginnt bereits Mitte November und erstreckt sich bis Mitte Dezember, was früher ist als in vielen anderen Regionen.
Große Teilnehmerzahlen: Einige Läufe, wie in Kirchbach, ziehen über 500 Perchten an, was die Popularität des Brauchs in der Region zeigt.
Aufwendige Inszenierungen: Viele Läufe beinhalten beeindruckende Feuereffekte, Musik und choreografierte Tänze.
Hier geht es zur Liste der Perchten- und Krampusläufen in der Steiermark.
Oberösterreich
Eine Besonderheit dieser Regionen ist, dass sich die Dörfer und Gemeinden stark in die Vorbereitungen und Aufführungen einbringen.
Die Perchtenläufe in Oberösterreich zeichnen sich durch einige besondere Merkmale aus:
Glöckler: Eine einzigartige Tradition in Oberösterreich sind die Glöckler, besonders im Salzkammergut. Sie tragen leuchtende Kappen und läuten mit Glocken, um den Winter zu vertreiben.
Hier kommt eine Website, die viele Events rund um Perchten und Krampus 2024 in Oberösterreich auflistet.
Niederösterreich
Der Ursprung der Perchten liegt ja im alpinen Raum und in Niederösterreich gibt es bekanntlich keine Alpen. Trotzdem kann Niederösterreich mit einigen grandiosen Perchtengruppen aufwarten.
Hier habe ich keine Website gefunden – daher gebe ich hier eine Facebookseite für Perchtenläufe in Niederösterreich 2024 bekannt.
Kärnten
Hier findet ihr eine Auflistung der Kärntner Perchtenläufe 2024.
Vorarlberg
Ich habe leider kaum etwas über die Vorarlberger Perchten gefunden, aber vielleicht hilft euch diese Website weiter.
Burgenland
Das Burgenland liegt im Osten Österreichs und gehört nicht zum alpinen Raum, wo die Perchtentraditionen besonders stark ausgeprägt sind. Aber es gibt doch einige tolle Perchtenläufe – hier ist die Liste.
Wien
In Wien gibt es weniger Umzüge als in den westlichen Bundesländern oder im benachbarten Niederösterreich. Dennoch finden jedes Jahr einige Läufe statt, oft in Verbindung mit den Weihnachtsmärkten. Im Prater wird zum Beispiel fast jedes Jahr ein Krampuslauf veranstaltet. Nachfolgend sind alle uns gemeldeten Krampusläufe in Wien aufgeführt.
Was ist ein Perchtenlauf?
Mit Glocken, Trommeln und Kettenrasseln kündigen sie schon von weitem ihre Ankunft an und verbreiten eine unheimliche Atmosphäre, noch bevor man sie zu sehen bekommt. Wilde Gestalten, gekleidet in zottelige Schafsfelle oder Lumpen, mit teuflischen Holzmasken und Hörnern – sie ziehen durch die Straßen und erschrecken mit ihrem ungezügelten Gehabe die Schaulustigen. Auch wenn es heute oft eher wie ein durchgetakteter Auftritt wirkt. Ein Perchtenlauf ist auch heute noch ein faszinierend-schauriges, ursprüngliches Ereignis, das immer mehr Besucher anlockt und in seinen Bann zieht.
Das ganze Jahr haben die Passen auf ihren großen Auftritt gewartet, wenn die kunstvollen Masken und Kostüme hervorgeholt werden. Nicht nur das detailreiche Äußere hat eine Bedeutung – jede Perchte spielt ihren Part in der spektakulären Aufführung der Perchtenläufe und füllt ihre Figur mit Leben. Genauso wichtig wie die Darbietung ist der Austausch mit den Zuschauern, die auf verschiedene Weise mit einbezogen werden.
Ablauf und Charakteristika - traditioneller Perchtenläufe
Ein typischer Perchtenlauf beinhaltet folgende Elemente:
- Kostümierte Teilnehmer: Sie tragen aufwendig gestaltete Masken und Kostüme, oft aus Tierfellen gefertigt.
- Zwei Hauptgruppen:
- Schiachperchten (hässliche): Sie sollen böse Geister und den Winter vertreiben.
- Schönperchten: Sie bringen Glück, Segen und Fruchtbarkeit.
- Lärm und Spektakel: Sie tragen oft Glocken und erzeugen Lärm, um böse Geister zu vertreiben.
- Rituelle Handlungen: Dazu gehören Tänze, das Schwingen von Ruten und symbolische Handlungen zur Vertreibung des Alten und Begrüßung des Neuen.
Viele Perchtenläufe finden als große Umzüge statt, bei denen die Passen (Gruppen) durch die Straßen ziehen. Dabei werden die Perchten von viel Getöse durch Glocken, Trommeln und Kettenrasseln begleitet, das traditionell den Winter und seine bösen Geister vertreiben sowie gute Geister anziehen soll. Kleine Darbietungen, die den Kampf zwischen Gut und Böse demonstrieren sollen, gehören ebenso dazu wie Musik und Tanz oder das spielerische Erschrecken der Schaulustigen.
In kleineren Ortschaften ziehen sie oft in Gruppen von Haus zu Haus. Bei jedem Hof wird Halt gemacht und die Bewohner besucht, um die Einhaltung verschiedener Sauberkeits- und Festtagsgebote zu überprüfen. Ist alles in Ordnung, wünschen sie den Bewohnern Frieden, Glück und Gesundheit und erhalten eine Bewirtung.
Dabei sind die Abläufe von Ort zu Ort abweichend, und je nach Region weisen die Perchtenläufe lokale Besonderheiten auf. So spiegeln traditionelle Läufe immer ein Stück lebendige Brauchtumskultur wider.
Symbolische Bedeutung des Brauchtums
Warum schlagen die Perchten?
Das Schlagen mit den Ruten hat eine tiefe symbolische Bedeutung im alpenländischen Brauchtum:
- Vertreibung des Bösen: Die Schläge sollen böse Geister, Dämonen und negative Energien vertreiben.
- Erneuerung: Das Schlagen symbolisiert das “Auskehren” des alten Jahres und macht Platz für das Neue.
Besondere Wirkung auf den Menschen
Entgegen der furchterregenden Erscheinung haben ihre Schläge eine positive Bedeutung für die Menschen:
- Glücksbringer: Die Schläge der Perchten sollen Glück für das kommende Jahr bringen.
- Fruchtbarkeit: Es wird geglaubt, dass die Berührung mit den Ruten Fruchtbarkeit fördert.
- Gesundheit: Die Schläge sollen Schwäche und Krankheit austreiben und somit zur Gesundheit beitragen.
Was ist der Unterschied zwischen Krampus und Perchten?
Es ist nicht ganz einfach, zwischen Perchten und Krampus zu unterscheiden. Heute treten die Gestalten oft bei gemeinsamen Krampus- und Perchtenläufen während der gesamten Adventszeit auf. Der Krampus gehört allerdings nicht zu den Perchten, sondern entstammt der christlichen Tradition. Sein großer Auftritt ist rund um den 5. Dezember, vor dem Nikolaustag. Allerhand Wissenswertes über den Krampus kannst du in unserem Krampus-Beitrag nachlesen.
Eine andere Figur, der „Klaubauf“, sorgt für zusätzliche Verwirrung. Der zottige Gesell verbreitet beim berüchtigten „Tischziachn“ in Osttirol Angst und Schrecken und hat mit dem Perchtenbrauchtum nur am Rande zu tun.
Welche traditionellen Figuren gibt es?
Eine uralte Faszination geht von den Perchtenfiguren aus und zieht die Menschen in ihren Bann. Wie aus einer anderen Welt wirken die mystischen Gestalten, die oft Mischwesen aus Tier und Mensch sind, und sprechen unsere Urängste an. Dabei verbreiten Perchten nicht nur Angst – die freundlichen Schönperchten treten vor allem tagsüber auf und bringen Segen. Nachts treiben sich die Schiachperchten herum, die böse Geister und Dämonen verkörpern.
Wir können hier nicht alle Gestalten aufzählen – zu vielfältig sind die unterschiedlichen Perchtenfiguren, und es gibt sie noch dazu in zahlreichen regionaltypischen Ausprägungen. Am verbreitetsten sind die folgenden Figuren:
Frau Bercht / Perchta: Mit zwei Gesichtern, einem schönen und einem hässlichen, tritt Frau Bercht auf und achtet darauf, dass ihre Gebote eingehalten werden.
Habergeiß: Die riesige, furchteinflößende Ziegenfigur mit langem Bocksbart trägt stets einen Tragekorb auf dem Rücken und wird von einem menschlichen Treiber an einem Haltestrick geführt.
Schnabelpercht: Sie sehen mit ihren langen Schnäbeln und geflickten Kitteln wie schauerliche, große Vögel aus, und tragen einen Besen und Buckelkorb mit sich herum.
Berchtlmuada: Die „Percht-Mutter“ ist eine spezielle Form der Perchta in der Oststeiermark.
Berschtln: Die Berschtln oder Perschtln sind Begleiter der Percht, vor allem im Unterinntal.
Berigln: Schiachperchten des Ausseerlandes, die als vermummte Gestalten in Frauenkleidung auftreten und „Sauberkeitskontrollen“ durchführen.
Hanswurst: Die fröhliche Narrenfigur verteilt gern Schläge mit der Rute, die Glück und Segen bringen sollen.
Tresterer: Mit rhythmischem Stampfen kommen die Tresterer daher. Als Schönperchten tragen sie einen prächtigen Kopfschmuck aus Federn.
Scheller: Eine farbenfrächtig kostümierte Gestalt, die die Geister des Wachstums mit Läuten herbeiruft.
Glöckler: Die Glöckler sind eine Besonderheit des Ausseerlandes. Sie gehören zu den Schönperchten und beeindrucken mit riesigen, beleuchteten Glöcklerkappen, die sie auf dem Kopf tragen.
Lust auf mehr? Eine Begegnung mit den Perchten ist ein unvergessliches Erlebnis. Denn es gehören nicht nur eindrucksvolle Kostümierungen dazu – die Perchtendarsteller bemühen sich nach Leibeskräften, ihrer Rolle gerecht zu werden.
Wie sehen Perchten aus?
Viel Herzblut fließt in die Herstellung der aufwendigen Perchtenmasken und Kostümierungen. Die Passen fertigen ihre Masken, die sogenannten „Larven“, oft selbst an oder wenden sich an Larvenschnitzer, die wahre Meister ihres Faches sind. So ist jede Larve für sich ein individuelles Stück Handwerkskunst, in das die Persönlichkeit des Trägers und des Herstellers mit einfließen.
Traditionell werden Naturmaterialen für die Kostüme verwendet. Die Larven sind aus heimischen Hölzern wie Zirbe oder Linde gefertigt. Weitere Materialien sind Stoffe, Stroh oder Maisstroh, Leder und Pelz sowie Ziegen- oder Schaffelle, die den Trägern ein urwüchsiges Aussehen verleihen. Dazu kommen Metallelemente wie Glocken und Ketten. Hörner von Schafen und Ziegen vervollständigen den martialischen Look der Perchtenfiguren.
Besonders kunstfertig geschnitzte Larven sind auch in speziellen Ausstellungen zu bewundern. Wenn ihr die Perchtensaison verpasst habt, könnt ihr euch so das ganze Jahr einen Eindruck der Handwerkskunst der Larvenschnitzer verschaffen.
Perchtenmasken: Eine Reise durch Museen und Sammlungen
Traditionelle Perchtenmasken in Heimatmuseen
Talmuseum Rauris (Österreich): Präsentiert eine Sammlung von Perchtenmasken und vermittelt einen Einblick in die lokale Brauchtumskultur.
Heimatmuseum Altenmarkt im Pongau (Österreich): Bewahrt lokale Perchtenmasken und hält das Brauchtum lebendig.
Perchtenmasken in überregionalen Museen
Volkskundemuseum Salzburg (Österreich): Zeigt eine Auswahl traditioneller Masken.
Steirisches Landschaftsmuseum in Schloss Trautenfels (Österreich): Bietet einen Einblick in die steirische Maskenkultur.
Volkskundemuseum Wien (Österreich): Präsentiert eine Sammlung an Perchtenmasken aus unterschiedlichen Regionen.
Museum für Völkerkunde Hamburg (Deutschland): Zeigt eine Auswahl von Perchtenmasken, die das Brauchtum illustrieren.
Spezielle Museen für Perchtenmasken
Perchten-Museum Maskeum in Kirchseeon (Deutschland): 2021 eröffnet, widmet sich ausschließlich den Perchtenmasken.
Maskenmuseum Diedorf bei Augsburg (Deutschland): Große private Sammlung mit alten und modernen Perchtenmasken.
Perchten in der modernen Welt
Wie jedes Stück Volkskultur müssen, sich auch die Perchtenläufe stets neu definieren und mit der Zeit gehen, ohne ihre Ursprünglichkeit zu verlieren.
Bewahrung des kulturellen Erbes
Perchtenläufe und -bräuche sind ein wichtiger Teil des alpenländischen Kulturerbes. Brauchtumsvereine versuchen zu informieren und die traditionelle Volkskultur zu vermitteln, ohne verstaubt zu wirken. So benutzen einige Perchtenpassen inzwischen soziale Medien, um ihre Auftritte anzukündigen und Videos zu verbreiten, und tragen so zur zunehmenden Bekanntheit der Perchtenveranstaltungen bei.
- Sie halten alte Traditionen lebendig und vermitteln diese an jüngere Generationen.
- Perchtenvereine tragen zur Erhaltung traditioneller Handwerkskunst bei, insbesondere bei der Herstellung von Masken und Kostümen.
Touristische Attraktion
Perchtenveranstaltungen haben sich zu beliebten touristischen Attraktionen entwickelt:
- Sie ziehen Besucher aus der Region und von weiter her an, besonders in der Vorweihnachtszeit und während der Rauhnächte.
- Viele Orte nutzen Perchtenläufe als Marketinginstrument, um Touristen anzulocken und die lokale Wirtschaft zu fördern.
Identitätsstiftung und Gemeinschaftserleben
Perchtenbräuche spielen weiterhin eine wichtige Rolle für die lokale Identität. Mittlerweile kann man schon früh Passen beitreten. Ich habe schon einige kleine Perchten gesehen. Passen sind ähnlich Vereinen eine enge Gemeinschaft, die Halt geben.
- Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl in Dörfern und Regionen.
- Für viele Teilnehmer ist das Perchtenlaufen ein wichtiger Teil ihrer persönlichen und kulturellen Identität.
Moderne Interpretation
Das Perchtenbrauchtum hat in den letzten Jahrzehnten eine Renaissance erlebt:
- Neue Perchtenvereine sind entstanden, oft mit modernen Interpretationen der Tradition.
- Es gibt eine Tendenz zu spektakuläreren Darstellungen, die manchmal als “Mega-Perchtenläufe” bezeichnet werden.
Kommerzialisierung und Eventcharakter
Die zunehmende Popularität hat auch zu einer gewissen Kommerzialisierung geführt:
- Perchtenläufe finden heute oft außerhalb der traditionellen Rauhnachtszeit statt, beispielsweise schon im Advent.
- Sie werden häufig als Events inszeniert, mit bengalischen Feuern und aufwendigen Showeffekten.
Kritische Betrachtung
Die moderne Entwicklung des Perchtenbrauchtums wird nicht unkritisch gesehen. Das ist durchaus verständlich! Manche Perchtenläufe wirken mehr wie Perchtenshows. Durchgetaktet und mit Feuershows. Als Zuschauer ist es oft nicht einfach, zwischen Tradition und modernen Einflüssen zu unterscheiden.
- Es gibt Bedenken, dass die Kommerzialisierung und Eventisierung den ursprünglichen Sinn und die Tradition verwässern könnten.
- Manche befürchten, dass traditionelle, ruhigere Adventsbräuche durch die spektakulären Perchtenläufe verdrängt werden könnten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Perchten in der heutigen Zeit eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlagen. Sie bewahren kulturelles Erbe, bieten Unterhaltung und touristische Anziehungskraft, sind aber auch Gegenstand von Diskussionen über die Authentizität und den Wandel von Bräuchen in der modernen Gesellschaft.
Fazit
Habt ihr Lust bekommen, euch auf die Spuren von Frau Perchta zu begeben und ihr facettenreiches Gefolge kennenzulernen? Ein Perchtenlauf ist auf jeden Fall ein Erlebnis besonderer Art, bei dem ihr tief in die alpenländische Volkskultur und gelebte österreichische Tradition eintauchen könnt.